Korouoma Canyon: Wanderung zu gefrorenen Wasserfällen mit lokalem Guide

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Wie ist das Erlebnis?

Ich hätte nicht gedacht, dass die Stille im Korouoma Canyon so intensiv sein kann. Etwa zwei Stunden Fahrt von Rovaniemi entfernt – ich habe auf der Strecke kurz gedöst, doch unser Guide Sami sorgte mit Geschichten aus seiner Kindheit in Lappland für gute Laune. Als wir aus dem Van stiegen, fühlte sich die Luft schärfer an als gewohnt, und mein Atem bildete kleine Wolken. Sami verteilte Winterstiefel und diese spitzen Dinger für die Schuhe (wie heißen die nochmal?), die mich ehrlich gesagt davor bewahrten, mehr als einmal auf den Hintern zu fallen.

Die Wanderung war ungefähr fünf Kilometer lang, aber es kam mir nicht lang vor. Vielleicht, weil alle paar Minuten jemand stehen blieb, um die Eisformationen zu bestaunen – diese Wasserfälle wirken aus der Nähe fast unwirklich. Wie blaue Glasvorhänge, die von den Felsen hängen. An einer Stelle berührte ich das Eis und spürte den kalten Stich sogar durch den Handschuh. Es herrschte eine eigenartige Ruhe, nur das Knirschen des Schnees unter den Schuhen und Sami, der eine alte finnische Melodie summte (er meinte, es ginge um Rentiere, aber wer weiß). Wir trafen ein paar andere Gruppen, doch meistens waren wir ganz allein mit dem Canyon.

Mittagessen gab’s am Lagerfeuer – nichts Aufwendiges, einfach Würstchen am Stock und starker Kaffee, der in der Kälte dampfte. Der Rauch brannte mir zwar in den Augen, aber das war egal; draußen schmeckt alles besser. Sami zeigte stolz seine Feuerkünste, und wir versuchten alle, „korvapuusti“ richtig auszusprechen, bevor wir in die Zimtschnecken bissen, die er mitgebracht hatte. Er lachte über unsere Versuche – anscheinend ist mein Akzent hoffnungslos.

Ich denke noch oft an den Rückweg aus dem Canyon – müde Beine, vom Wind gerötete Wangen, aber irgendwie auch leicht im Herzen. Wenn du einen Tagesausflug von Rovaniemi zum Korouoma Canyon suchst, mit einem lokalen Guide, der den Ort wirklich kennt (und dich zum Lachen bringt, wenn die Zehen taub werden), dann ist das hier genau richtig. Die gefrorenen Wasserfälle sind beeindruckend, doch es sind die kleinen Momente, die einem lange im Gedächtnis bleiben.