München: Private Stadtführung mit traditionellem Frühstück

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Wie ist das Erlebnis?

„Du musst sie so drehen“, sagte unser Guide Markus und hielt einen Knoten aus Teig hoch, noch mit Mehl an den Händen. Ich versuchte es nachzumachen – meine Brezn sah eher aus wie eine verschlafene Schlange als ein echtes Viktualienmarkt-Exemplar, aber das schien niemanden zu stören. Der Duft von Hefe und Kaffee lag in der Luft, vermischte sich mit dem Stimmengewirr der Händler, die gerade ihre Stände aufbauten. Es war kaum 9 Uhr morgens, und trotzdem fühlte es sich an, als wären wir schon Teil von jemandes morgendlicher Routine.

Ich hätte nicht gedacht, dass Frühstück in München so… rituell sein kann. Da gab es diese weiche Weißwurst, die man angeblich vor Mittag essen muss (Markus bestand darauf), mit süßem Senf und dazu ein Weißbier. „Das ist Tradition“, grinste er, während er uns gerade genug einschenkte, um zu probieren. Normalerweise trinke ich morgens kein Bier, aber hier passte es einfach – um uns herum lasen Einheimische Zeitung oder nickten still grüßend vorbei. Die Stadt erwachte langsam; irgendwo hinter dem Klappern der Teller läuteten Kirchenglocken.

Danach schlenderten wir zum Marienplatz, genau als das Glockenspiel seine kleine Show startete – ehrlich gesagt hatte ich mit Kitsch gerechnet, aber alle blieben stehen und schauten zu, Touristen und Einheimische gleichermaßen. Markus erzählte Geschichten von der alten Kathedrale und zeigte einen Fußabdruck im Steinboden (er nannte ihn „des Teufels Tritt“ – ich habe wohl die Hälfte verpasst, weil mich das Sonnenlicht durch die bunten Glasfenster ablenkte). Am Odeonsplatz hielten wir kurz an, um den Blick auf die Residenz zu genießen; ich dachte daran, wie viel Geschichte in diesen Plätzen steckt, auch wenn man nicht alle Details kennt.

Die private Stadtführung fühlte sich eher an wie ein Rundgang mit einem Freund, der hier wirklich lebt, als wie eine klassische Sightseeing-Tour. Am Ende landeten wir wieder in der Nähe unseres Startpunkts, satt vom Frühstück und vielleicht ein bisschen beschwipst vom ersten Bier. Und ich dachte noch an die warmen Brezn – ehrlich, ich werde meine wohl nie perfekt hinbekommen.