Santorini: Weinverkostung bei Sonnenuntergang & Ausblick bei Santo Winery

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Wie ist das Erlebnis?

„Siehst du diese Biegung in den Reben?“ fragte unser Guide Dimitris, während er in die späte Nachmittagssonne blinzelte. „So täuschen wir hier den Wind.“ Dass man dem Wind hier Streiche spielen kann, hatte ich nie bedacht – aber Santorini bringt einen dazu, auf kleine Details zu achten: wie der vulkanische Staub an den Schuhen klebt oder wie die Luft nach Salz und wildem Thymian riecht, sobald man aus dem Van steigt. Los ging’s bei Estate Argyros (oder war’s Argyros? Nach drei Verkostungen verschwimmen die Namen), wo Dimitris uns mit einem Grinsen die Gläser reichte und warnte, nicht zu wild zu schwenken, sonst verdunstet die Hälfte. Er hatte recht – draußen war es staubtrocken.

Als nächstes stand Gaia Winery auf dem Programm. Das Weingut liegt direkt am Meer, und zwischen den Schlucken hört man die Wellen gegen die Felsen schlagen. Die Weißweine waren fast scharf – wie ein Biss in einen kalten Apfel – und jemand aus der Gruppe versuchte, „Assyrtiko“ richtig auszusprechen. Li lachte, als ich es auf Griechisch versuchte; ich bin mir ziemlich sicher, ich habe es verhauen. Es hat etwas Beruhigendes, in einem Keller zu stehen, der nach Stein und altem Holz riecht, während jemand erklärt, warum Santorini kaum Rotweine produziert („Die Sonne würde sie verkochen“, zuckte Dimitris mit den Schultern). Mein Notizbuch war zu dem Zeitpunkt schon voller Weinflecken.

Unser letzter Halt war Santo Winery, genau als der Himmel sich über der Caldera orange-pink färbte. Es gab eine Platte mit Käse und Wurst – salziger Feta, weiches Brot, Oliven so salzig, dass ich kurz zusammenzuckte (im positiven Sinne). Alle drängten sich ans Geländer für Fotos, aber ich lehnte mich zurück und beobachtete, wie das Licht über die Gesichter aller tanzte. Der Sonnenuntergang war nicht perfekt – Wolken trübten das Bild – aber ehrlich gesagt machte das das Ganze irgendwie noch schöner. Ich denke noch oft an diesen Ausblick, wenn ich im Stau stehe.