Golden Circle & Blaue Lagune: Vulkan, Wasserfälle & Entspannung

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Wie ist das Erlebnis?

Schon auf halbem Weg nach Þingvellir wurde mir klar, wie anders Island durch das Fenster eines Minibusses wirkt – als wäre man in einer Postkarte unterwegs, die Scheiben aber ständig vom Atem beschlagen. Unser Guide Einar (er scherzte, sein Name bedeute „ein Krieger“, was ich bis heute nicht richtig aussprechen kann) zeigte uns, wo das alte Parlament tagte. Der Wind draußen war so scharf, dass einem die Ohren weh taten, wenn man zu schnell ausstieg. Ich erinnere mich, wie ich den Boden zwischen den tektonischen Platten berührte – rauer als gedacht, fast körnig mit schwarzen Sandkörnern an den Handschuhen.

Die Golden Circle-Tour ab Reykjavik ist vollgepackt, aber nie gehetzt. Der Strokkur-Geysir überraschte mich – mitten im Satz schoss er hoch, und die ältere deutsche Dame neben mir quietschte vor Freude. Schwefel lag in der Luft, dezent, vermischt mit dem Duft von feuchtem Moos. Vor Gullfoss gab’s noch einen schnellen Snack (Lamm-Eintopf, perfekt zum Aufwärmen). Der Wasserfall selbst ist laut – nicht nur Geräusch, sondern ein Vibrieren, das man im Brustkorb spürt. Ich wollte ein Foto machen, blieb dann aber einfach stehen und schaute, denn kein Handy fängt den kalten Sprühnebel auf der Haut wirklich ein.

Das isländische Wetter macht, was es will; als wir am Kerið-Krater ankamen, hatten sich die Wolken verschoben und die roten Hänge leuchteten fast wie gemalt im Sonnenlicht. Einar erzählte, dass manche aus Spaß in den Krater hinein singen, wegen des Echos – selbst würde er das aber nicht machen („zu viele Touristen mit Kameras“, meinte er). Meine Stiefel knirschten über gefrorenen Schlamm, während wir drumherum liefen. Und dann: Blaue Lagune. Der Dampf, der von dem milchigen Wasser aufstieg, wirkte nach einem Tag im Wind und Regen fast unwirklich. Handtuch und diese Silikat-Maske (die sich schleimig und gleichzeitig irgendwie angenehm anfühlt) sind inklusive, ebenso ein Getränk – ich nahm ein knalliges Blau, einfach weil’s passte. Beim Schweben im Wasser zum Sonnenuntergang fühlte sich alles seltsam friedlich an, als wäre die Welt um uns herum still geworden, nur unsere kleine Gruppe schaukelte leise unter dem Himmel.