Capri, Sorrent & Pompeji: Private Tour mit lokalem Guide

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Wie ist das Erlebnis?

„Ihr seid aber früh dran!“ rief unser Fahrer, als wir am Hafen von Neapel von der Fähre stiegen. Sein entspanntes Lächeln und seine Art ließen einen sofort glauben, man hätte schon alles richtig gemacht, nur weil man da war. Ich war noch halb verschlafen – die Luft roch leicht salzig und süß, fast wie frisch gebackene Teilchen aus einer nahen Bäckerei. Unsere Reiseleiterin Lucia begrüßte uns und reichte uns mit einem Augenzwinkern die Fährtickets („Verliert die bloß nicht – vertraut mir“). Die Überfahrt nach Capri war kurz, aber laut vor lauter Gesprächen und dem Plätschern der Wellen am Bootsrumpf. Ich versuchte, einen Blick auf den Vesuv zu erhaschen, sah aber meist nur mein eigenes Spiegelbild im Fenster blinzeln.

Capri ist… nun ja, viel bunter als ich erwartet hatte. Lucia winkte ein offenes Taxi heran (sie nannte es „das Mamma-Mia-Auto“ – ihre Worte) und wir sausten über Straßen, die viel zu schmal für zwei Autos schienen, aber irgendwie funktionierten. Die Blaue Grotte war an diesem Morgen geöffnet – was nicht immer der Fall ist – also quetschten wir uns in winzige Ruderboote und duckten uns unter den niedrigen Höhleneingang. Drinnen war es dunkler als gedacht, dann begann plötzlich alles unter uns in einem magischen Blau zu leuchten. Der Bootsführer sang leise auf Italienisch. Ich glaube, ich habe die ganze Zeit den Atem angehalten. Als wir wieder rauskamen, lachte Lucia über mein blasses Gesicht („Das passiert jedem beim ersten Mal“).

Die Fähre nach Sorrent fühlte sich langsamer an, vielleicht weil ich inzwischen hungrig war oder weil die Sonne jetzt voll vom Himmel strahlte. Wir schlenderten durch die alten Gassen von Sorrent – überall duftete es nach Zitronen, sogar an den Händen der Leute, die beim Reden gestikulierten. Das Mittagessen war einfach: Pasta mit Venusmuscheln und ein Glas lokalen Weißwein, das fast selbst ein bisschen salzig schmeckte. Danach holte uns unser Fahrer wieder ab (diesmal kannte er sogar meinen Namen) und wir fuhren entlang der Küste Richtung Pompeji. Es gab Momente, in denen man nur den Wind durchs Fenster hörte und jemand leise vor sich hin summte auf dem Beifahrersitz.

Pompeji war ruhiger, als ich erwartet hatte. Trotz der anderen Besucher lag eine besondere Stille über dem Ort – Staub auf den Schuhen, Sonnenlicht, das auf alten Steinen glitzerte, und Reste von bemalten Wänden, die nach all den Jahren noch immer Geschichten erzählten. Unsere Reiseleiterin zeigte uns, wo die Menschen früher Brot holten oder sich zum Klatsch trafen (das mochte ich besonders). Am späten Nachmittag waren meine Beine müde, aber mein Kopf voller Bilder: blaues Wasser, Zitronenbäume, antike Straßen unter den Füßen. Auf der Rückfahrt nach Neapel dachte ich immer wieder an den Moment in der Grotte – wie seltsam es war, in etwas so Altem und gleichzeitig so strahlendem zu sein.