Sian Ka'an: Bootstour, Schnorcheln & Mittagessen an der Lagune ab Tulum

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Wie ist das Erlebnis?

Das Erste, was mir auffiel, war die Stille. Keine absolute Ruhe – irgendwo zwitscherten Vögel im dichten Grün, und das Wasser plätscherte sanft am Bootsrumpf. Aber im Vergleich zum üblichen Trubel in Tulum fühlte sich Sian Ka’an an, als hätte jemand die Lautstärke der Welt runtergedreht. Unser Guide Armando reichte mir eine Schwimmweste und grinste: „Mit etwas Glück sehen wir vielleicht Seekühe.“ Ich wollte nicht zu viel hoffen und das Glück herausfordern.

Langsam glitten wir an Mangroven vorbei, so dicht, dass ich mich fragte, wie dort überhaupt etwas leben kann. Bei Boca Paila zeigte Armando auf einen Reiher, der so reglos stand, dass ich fast dachte, er sei eine Attrappe – bis er mich anstieß. Kurz darauf entdeckte jemand ein kleines Krokodil, nur die Augen lugten aus dem Wasser. Die Luft roch süßlich, erdig und leicht salzig, ein Duft, der auf der Haut kleben blieb. Als wir endlich zum Schnorcheln raus aufs offene Wasser kamen, frischte der Wind auf und ich kämpfte mit meiner Maske – Armando lachte und half mir, sie richtig einzustellen (ich sah bestimmt komisch aus). Das Korallenriff leuchtete viel bunter als erwartet, und Schwärme von Fischen schwammen so flink, als gehörte ihnen der ganze Ort.

Danach legten wir in einem Kokoshain an, wo die Zeit plötzlich stehen zu bleiben schien. Alle ließen sich einfach auf Handtücher fallen oder gingen ins Wasser. Zum Mittagessen gab es gegrillten Fisch, eingewickelt in Bananenblätter, und Früchte, die nach purem Sonnenschein schmeckten (den Namen habe ich vergessen). Ich dachte mir: Genau das meinen die Leute, wenn sie von „dem perfekten Abschalten“ sprechen – ganz ohne großes Tamtam oder Instagram-Show. Einfach ruhiges Wasser, Sonne auf der Haut und vielleicht noch Tage später Sand zwischen den Zehen.