Albarracín: Geführte Tour & Casa Noble mit lokalen Geschichten

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Wie ist das Erlebnis?

Mit den Händen über den rauen Stein streifend, zwängten wir uns durch eine dieser unglaublich schmalen Straßen in Albarracín – ich schwöre, meine Schultern berührten fast beide Seiten. Unsere Führerin Carmen blieb genau dort stehen und zeigte nach oben, wo sich zwei Häuser fast berühren. Sie grinste und erzählte, wie die Nachbarn früher bei Regen Brot über die Lücke reichten. Aus einem Fenster roch es nach Holzrauch, der sich mit der frischen Bergluft vermischte. Irgendwas an diesem Ort bringt dich ganz automatisch dazu, langsamer zu werden.

Wir hielten vor der Casa de los Navarro y Arzuriaga – ehrlich, die Farbe ist der Wahnsinn, als hätte jemand alle Terrakottatöne wild durcheinandergeworfen. Carmen begann eine Geschichte über eine lokale Legende (ich verlor den Faden, aber ihr Gesicht war es wert, zuzuhören). Dann bogen wir in eine andere Gasse ab, wo eine alte Kirchenglocke von den Mauern widerhallte und alles irgendwie noch älter wirken ließ. Die Tagestour durch Albarracín führt dich wirklich in Ecken, die man alleine nie entdecken würde.

Ich hätte nie gedacht, dass wir tatsächlich ein Adelshaus betreten würden, doch plötzlich standen wir vor der schweren Tür des Perez und Toyuela Familienmuseums. Drei Stockwerke knarrendes Holz, verblasste Wandteppiche, sogar alte Kleidung hing da, als käme jemand gleich zurück. Die Führerin ließ uns am Fenster verweilen – Sonnenstrahlen fingen Staubkörner ein – und ich fragte mich, wie es hier wohl vor hundert Jahren gerochen hat. Vielleicht nach Eintopf oder etwas Stärkerem? Auf jeden Fall denke ich noch oft an den Blick über die Dächer zurück.