Kappadokien: Feenkamine, Kaymakli Untergrundstadt & Tal-Tour

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Wie ist das Erlebnis?

Fast hätte mir der Wind auf dem Grat über dem Taubental den Hut weggeweht – ehrlich gesagt hatte ich nicht mit so viel Wind in Kappadokien gerechnet. Unsere Reiseleiterin Eda grinste nur und zeigte auf die Nazar-Amulette, die an einem knorrigen Baum hingen. Sie meinte, die Einheimischen glauben, sie vertreiben Unglück – aber ich bin mir sicher, sie sind auch für Leute wie mich da, die ihre Sachen nicht immer im Blick haben. Der Blick ins Tal war übersät mit kleinen Taubenschlägen, die direkt in den Fels gehauen sind, und wenn man genau hinhörte, konnte man das Gurren der Vögel über das Geplauder unserer Gruppe hinweg hören.

Der Tagesausflug verging schnell, aber nie gehetzt. Als nächstes tauchten wir in die Kaymakli Untergrundstadt ein – kühle Luft und dieser erdige Geruch, den man nur tief unter der Erde kennt. Eda reichte mir zwischendurch ihre Taschenlampe (meine Handy-Lampe war ein Witz), und wir zwängten uns durch enge Gänge, die einst die Hethiter nutzten, um sich vor Feinden zu verstecken. Ich stieß mir zweimal den Kopf (große Leute, passt auf!), aber ehrlich gesagt fühlte sich die Geschichte dort unten nicht wie ein Museum an, sondern lebendig unter den Füßen.

Mittagessen gab’s in einem kleinen Familienlokal – nichts Aufwendiges, einfach Linsensuppe und Brot mit einem Hauch Rauch vom Holzofen. Danach schauten wir einem Töpfer in Avanos zu, wie er Ton formte. Es sah so leicht aus, bis er fragte, ob jemand es selbst probieren wolle; Li aus unserer Gruppe wagte sich ran und hatte am Ende Schlamm an den Jeans. Alle lachten – sogar der alte Töpfer schmunzelte, wischte sich die Hände am Schurz ab und zeigte dann, wie es richtig geht.

Am späten Nachmittag schlenderten wir durch das Devrent Tal, wo die Felsen bei genauem Hinsehen wie Tiere aussehen (oder vielleicht war ich einfach müde). Die Sonne traf die Burg Uchisar genau im richtigen Winkel – golden auf Stein – und ich denke oft an dieses Licht, wenn es zuhause mal grau ist. Nicht alle Fotos sind perfekt geworden, aber vielleicht ist das auch besser so.