New Orleans: French Quarter Food- & Cocktail-Tour mit Insidergeschichten

4.83

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Wie ist das Erlebnis?

Wir bogen von der Royal Street ab, gerade als die Luft sich mit diesem süßen, alkoholischen Duft füllte, den man nur im French Quarter findet. Unsere Guide Camille, die scheinbar jeden Barkeeper beim Namen kannte, winkte uns in eine alte Bar mit abblätternden Fliesen und Jazzmusik, die irgendwo hinten leise spielte. Erster Halt: ein Sazerac, der mir wie Geschichte im Glas vorkam. Zugegeben, ich war etwas nervös wegen der ganzen „Cocktail-Tour“ (ich trinke lieber langsam), aber Camille grinste nur und sagte: „Keine Sorge, wir nehmen uns Zeit.“ Sie hatte recht. Wir konnten jeden Schluck wirklich genießen – wie der Roggenwhiskey erst leicht brannte, bevor Zitrone und eine Kräuternote durchkamen, die ich nicht ganz einordnen konnte.

Zwischen den Stationen zu laufen, brachte all diese kleinen Alltagsszenen mit sich – Kinder, die durch Pfützen jagten, jemand sang halbherzig von einem Balkon über uns. Im Napoleon House kamen dampfend rote Bohnen mit Reis auf den Tisch, der Wurstduft war schon vorher in der Luft. Ein Highlight war, als Li aus unserer Gruppe versuchte, „beignet“ im Café du Monde auszusprechen und es total verhunzte – alle lachten, sogar die Bedienung. Puderzucker überall. Die Food-Tour fühlte sich weniger nach „Abhaken“ an, sondern eher wie eine Einladung in eine fremde Küche, voller Geschichten (und Nachschlag).

Das Schönste? Camille hielt sich nicht an ein starres Programm – sie erzählte von der Gumbo-Rezeptur ihres Onkels und zeigte uns, wo ihre Großmutter früher Pralinen kaufte. Wir wechselten die Plätze an jedem Stopp, sodass ich am Ende fast mit jedem aus der Gruppe (maximal 15 Leute) ins Gespräch kam. Die Cocktails waren an jeder Station anders – mal rauchig, mal blumig – und ich dachte immer wieder, wie unterschiedlich sie in den verschiedenen Ecken von New Orleans schmecken. Ehrlich gesagt war ich nach der letzten gegrillten Auster bei Seafood Treasure rundum zufrieden: im Magen, im Kopf und im Herzen. Die Nacht fühlte sich warm an, obwohl draußen Regen drohte.