New Orleans: Musik-Tour mit Geschichten & Jazz-Spaziergang

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Wie ist das Erlebnis?

Keith wartete schon vor der Louisiana Music Factory, als ich ankam – er hat diese entspannte Art, als hätte er irgendwann in jeder Band von New Orleans gespielt. Die Straße summte schon vor Mittag, irgendwo klangen Saxophone. Wir verloren keine Zeit. Keith schaltete seinen kleinen Lautsprecher an und plötzlich liefen wir durch Marigny, French Quarter und Treme mit Fats Domino im Ohr und dem Duft von Chicorée-Kaffee aus einem kleinen Café. Mir war nie bewusst, wie sehr hier die Musik aus den Gehwegen zu strömen scheint.

Wir überquerten die Esplanade, und Keith zeigte auf ein verwittertes Haus: „Hier ist Danny Barker aufgewachsen“, erzählte er, dann sprach er von Blue Lu, die freche Lieder sang (ich versuchte mir vorzustellen, wie ihre Stimme von den alten Wänden widerhallte). Vor der Preservation Hall erzählte Keith die Geschichte von Sandra und Allan Jaffe; er grinste, als er daran dachte, wie sie hier auf Hochzeitsreise zufällig ihr Leben fanden. Ich machte ein Foto vor dem Souvenirladen, dachte aber die ganze Zeit daran, wie viele Leben sich hinter diesen Türen verknüpft haben.

Bourbon Street fühlte sich klebrig an, alles aus Messing und Neon, selbst am Tag. Keith spielte Basin Street Blues, und für einen Moment schien die Klarinette direkt neben uns zu stehen. Im Louis Armstrong Park hielten wir an seiner Statue – jemand hatte frische Blumen dort abgelegt. Die Atmosphäre in Treme veränderte sich; es war ruhiger, aber irgendwie schwerer, mit all dem, was dort passiert ist. Gleich vor uns lag der Congo Square, Sonnenlicht flackerte durch alte Eichen, während Keith von den Rhythmen erzählte, die alles ins Rollen brachten. Ich hätte nicht gedacht, dass ich an diesem Ort so viel fühlen würde – du weißt schon?