Montserrat: Klosterbesuch & Naturwanderung mit Sant Joan Standseilbahn

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Wie ist das Erlebnis?

„Nicht nach unten schauen“, grinste Marta, als wir in die Sant Joan Standseilbahn einstiegen – zu spät, ich hatte schon den Blick auf das immer kleiner werdende Barcelona gerichtet. Die Scheibe beschlug leicht von unserem Atem, und irgendjemandes Kaffee (vielleicht meiner) schwappte auf den Boden. Oben angekommen, wirkte alles viel klarer: der Wind, das Licht, das von den bizarren Montserrat-Felsen reflektiert wurde, sogar meine Gedanken. Marta zeigte uns, wo früher Pilger hochgekraxelt sind – damals gab’s natürlich keine Standseilbahn – und ich versuchte mir vorzustellen, das in Sandalen zu schaffen. Nicht mein Ding.

Die Wanderung ging größtenteils bergab (glücklicherweise), aber es ging nicht nur ums Gehen. Es gab diesen Moment, als wir anhielten und keiner ein Wort sagte – die Luft roch nach Thymian und etwas Süßem, das ich nicht genau einordnen konnte, vielleicht wilde Blumen? Glocken vom Kloster unten waren leise zu hören. Unsere Gruppe war so klein, dass sich niemand gehetzt fühlte; ein Teilnehmer blieb immer wieder stehen, um Eidechsen zu fotografieren, die sich auf den Steinen sonnten. Marta erzählte Geschichten von Mönchen, die während Kriegen Bücher versteckt haben – fast wie im Film. Ich hätte nie gedacht, dass mich der Alltag der Mönche interessiert, aber jetzt weiß ich, wie früh sie aufstehen (viel zu früh für mich).

Danach schlenderten wir über den Bauernmarkt nahe dem Montserrat-Kloster. Die Käseverkäuferin bot mir etwas Weiches und Würziges an – ich versuchte auf Katalanisch zu fragen, was das sei, und sie lachte, korrigierte meinen Akzent mit einem Augenzwinkern. Trotzdem kaufte ich etwas, ohne genau zu wissen, welcher Käse das war. Meine Hände klebten inzwischen vom Honig, den ich probiert hatte. Wir hatten noch Zeit, ein bisschen zu stöbern, bevor es zurück nach Barcelona ging; ich setzte mich auf eine niedrige Mauer und schaute den Wolken zu, die langsam über den Berg zogen – länger als geplant.