Greenwich Village: Pizza-Tour mit Verkostung & Insidergeschichten

4.81

(156 Bewertungen)

Wie ist das Erlebnis?

Bevor ich das alte Neon-Schild ganz gelesen habe, winkt uns schon jemand rein. Zuerst schlägt mir der Duft entgegen – hefelig, warm, mit einem Hauch Rauch vom Ofen. Unser Guide Sam grinst und reicht mir ein Stück, das mir fast von den Fingern rutscht. „Das ist das Original“, sagt er. Ich versuche, mir nicht den Mund zu verbrennen – klappt nicht ganz (aber das ist es wert). Der Boden ist knusprig, aber in der Mitte schön zäh – als könnte er sich nicht entscheiden, was er sein will. Bevor ich es merke, klebt Sauce an meinem Kinn.

Wir schlendern die engen Straßen von Greenwich Village entlang, weichen Lieferfahrrädern aus und fangen hier und da Gespräche in mindestens drei Sprachen auf. An der zweiten Station erzählt uns der Besitzer von seinem Vater, der 1968 aus Neapel kam – er gestikuliert lebhaft, wenn er vom Teig sprechen, der aufgeht. Ich versuche, „mozzarella di bufala“ nachzusprechen wie er; Li lacht über meinen Akzent (zu Recht, denke ich). Dieses Stück ist anders – dickerer Käse, würzigere Sauce. Ich kritzle etwas in das kleine Pizza-Journal, das wir bekommen haben, meistens aber nur Doodles.

Bei der dritten Pizzeria bin ich eigentlich satt, aber irgendwie noch nicht fertig. Es regnet leicht, wir drängen uns unter ein Vordach, während Sam erklärt, warum New Yorker Wasser für den Teig so wichtig ist („Frag mich nicht warum – es ist einfach so“). Jemand bietet mir den letzten Bissen an. Ich nehme ihn ohne zu überlegen. Wir diskutieren, welches Stück das beste war, und keiner kann sich einigen – das fühlt sich genau richtig für New York an. Auf dem Rückweg durch Greenwich Village mit fettigen Fingern und Geschichten im Kopf… ja, manchmal denke ich noch an diesen Nachmittag.