Banff & Yoho: Grizzly-Bären, Takakkaw Falls & Emerald Lake erleben

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Wie ist das Erlebnis?

Als wir an diesem Morgen von Banff losfuhren, war ich ehrlich gesagt ein bisschen nervös – irgendwas hat es, wenn man in Grizzly-Gebiet unterwegs ist. Unser Guide Jamie erklärte ganz entspannt die Landschaft, während wir durch Yoho fuhren und die scharfkantigen Berge am Horizont bewunderten. Der erste Halt war bei den Takakkaw Falls (wenn die Straße offen ist – Jamie meinte, manchmal ist sie gesperrt). Man hört das Wasser schon, bevor man es sieht. Schon vom Parkplatz aus spürt man die feine Gischt in der Luft, und ich dachte immer wieder, wie winzig wir im Vergleich zu diesem tosenden Wasserfall sind. Ich wollte ein Foto machen, aber meine Linse beschlug sofort.

Danach ging’s weiter zum Emerald Lake. Die Farbe ist wirklich ungewöhnlich grün – fast schon unwirklich. Aber das ist echt. Ein paar Kanus glitten über den See, Kinder warfen Steine ans Ufer. Jamie erzählte, dass der Gletscher-Schlamm für die Farbe verantwortlich ist, doch ich war mehr abgelenkt vom Ruf eines Lappentauchers, der über das Wasser hallte. Wir blieben nicht lange, aber diese Stille dort, nur unterbrochen vom Paddeln und Vogelgesang, bleibt mir im Kopf.

Der Höhepunkt für mich war aber das Treffen mit Boo im Kicking Horse Grizzly Bear Refuge. Man fährt mit einem offenen Sessellift hoch – die Füße baumeln über den Kiefern – und plötzlich steht man vor diesem riesigen Bären, der ganz entspannt in seinem Waldstück unterwegs ist. Das Team vor Ort sprach von Boo wie von einem Familienmitglied; anscheinend mag er Löwenzahn lieber als Beeren (wer hätte das gedacht?). Ihn mit seinen mächtigen Tatzen zu beobachten, hat mich gleichzeitig glücklich und ehrfürchtig gemacht. Man fühlt sich hier wirklich als Gast, nicht als Herrscher. Das Mittagessen am Skybridge-Platz (die Brücke ist hoch – meine Knie haben gezittert) war lecker, aber meine Gedanken waren meist bei Boo.